…
Soweit Gaststätten jedoch etwa von der Sausalitos Holding GmbH betrieben werden, wie zum Beispiel das 2017 an der Rüttenscheider Straße in Essen eröffnete Sausalitos-Restaurant, werden die Löhne der dortigen Mitarbeiter nun von der Arbeitsagentur übernommen, erklärte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. Dieses vorläufige Insolvenzgeld jedoch werde nur für drei Monate gezahlt.
Das macht die Zeit für eine Rettung von Sausalitos knapp. Bis Ende Mai hat der vom Amtsgericht München bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Michael Schuster Zeit, ein Konzept zu finden, damit Sausalitos weiterbestehen bleiben kann und in der Lage ist, Löhne und Gehälter aus eigener Kraft zu erwirtschaften. „Gelingt das nicht“, erklärte der Sprecher, „dann würde das Insolvenzverfahren eröffnet“ - und der Betrieb der Restaurants womöglich eingestellt werden. Dann müssten Gläubiger ihre Ansprüche stellen und das Unternehmen würde womöglich abgewickelt.
Soweit ist es aber noch nicht. „Unser Ziel ist es, den Betrieb zunächst fortzuführen und zeitnah einen Investor für Sausalitos als Systemgastronomie-Konzept zu finden“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Schuster. Die Aufgabe ist nicht einfach, heißt es auf Nachfrage in der Kanzlei, weil die Unternehmens-Struktur der Sausalitos-Kette komplex ist.
…
Als einer der Gründe für die Notlage bei Sausalitos nennt der Insolvenzverwalter „die anhaltenden Auswirkungen des geänderten Kundenverhaltens seit der Coronapandemie und die damit für die gesamte Gastronomie verbundenen Gästerückgänge, die besonders die getränkeorientierte Bedien-Gastronomie wie Sausalitos getroffen hat.“ Die „Einnahmen und die Rentabilität der Gruppe“ sei seit 2020 „zurückgegangen.“
Beim Gaststättenverband Dehoga NRW setzt man derzeit darauf, dass die kommende Bundesregierung aus CDU und SPD ihre Ankündigung aus dem Bundestagswahlkampf umsetzt, und die Mehrwertsteuer für Restaurantbesuche wieder von 19 auf 7 Prozent senkt, sagt Sprecher Torsten Hellwig. „Die 2020 eingeführte und Ende 2023 wieder ausgelaufene Mehrwertsteuer auf Speisen hat den Kostendruck auf die Gastronomie noch einmal erhöht. Gleiches gilt, wenn kurzfristig der gesetzliche Mindestlohn wie angekündigt deutlich ansteigen wird“, sagt Hellwig.
Mit dem Ende der Corona-Pandemie „hatten wir eigentlich gehofft, dass 2023 für die Gastronomie ein ‚Durchstart-Jahr‘ würde.“ Doch es sei anders gekommen: Die zeitweise Explosion bei den Energiekosten, der massive Preisanstieg bei Lebensmitteln in Folge des Kriegs Russlands gegen die Ukraine mache die Lage auch aktuell für die Gastronomie „anspruchsvoll“, sagt Hellwig.
„Sausalitos hat ein sehr gutes, junges Image in Deutschland und ist Marktführer im mexikanisch-amerikanischen Gastro-Bar Konzept“, wirbt unterdessen der vorläufige Insolvenzverwalter Schuster. Der Name der Bar-Restaurants bezieht sich auf das Städtchen Sausalito im US-Staat Kalifornien, auf der Karte steht texanisch-mexikanisches Essen und Cocktails. Das erste „Sausalito“-Restaurant öffnete 1994 in Ingoldstadt und war so erfolgreich, dass es zur Gastro-Kette erweitert wurde.
…
Wäre schade drum. Find das essen und die Cocktails dort schon ganz gut.