Ein schöner kurzer Artikel falls einem beim Retten der Autoindustrie mal langweilig werden sollte. Bin gespannt, wie es ausgeht.
Das Referendum wurde angenommen.
JAAA MAAN! GEIL. GEIL GEIL GEIL!
Die Stadtplanung in Paris ist ein Hoffnungsschimmer in diesen verdammt tristen Tagen.
Ich war gestern mit dem Fahrrad in Strasbourg und es ist wirklich beeindruckend, was die sich an neuer Radinfrastruktur gebaut haben. Ich konnte durch die ganze Stadt bis in die Innenstadt und woanders wieder raus auf dedizierten und breiten Radwegen fahren. Und das wurde auch fleißig genutzt. Dazu gibt es einen Plan, wie schmutzige Autos aus den Städten verbannt werden sollen, bei uns in DE die Ohren schlackern würden. So dürfen z.B. alle vor 1997 zugelassenen nicht mehr fahren. Bei hohen Feinstaubwerten gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen und härtere Fahrverbote und es gibt auch “Carpool-Lanes”, also Spuren, die nur von Autos mit mehreren Insassen befahren werden dürfen.
“Carpool-Lanes”, also Spuren, die nur von Autos mit mehreren Insassen befahren werden dürfen
Das Schild dazu sieht lustig aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Personenkraftwagen_oder_Krafträder_mit_Beiwagen,_die_mit_mindestens_drei_Personen_besetzt_sind_-_Mehrfachbesetzte_Personenkraftwagen,_Sinnbild_nach_§_39_StVO,_StVO_2020.svg
Ich hab so ein Schild ehrlich gesagt noch nie irgendwo in Deutschland im Einsatz gesehen. Gibt es irgendwo überhaupt so eine Spur?
Paris und Barcelona machen es vor, Deutschland muss nur nachziehen.
In Deutschland war das bisher so weit ich weiß nur schwierig möglich, weil die StvO da sehr viel vorschreibt, sodass Städte/Kommunen gar nicht viel Spielraum haben. Und die StVO muss eben auf Bundesebene geändert werden. Und für Änderungen auf Bundesebene braucht es einen Konsens zwischen vielen Parteien sowohl im bundestag als auch Bunderat. Die (Bundeds-) CDU sagt dann nein, und das wars.
Man müsste dafür mal innerhalb der CDU kämpfen, sonst wird es schwierig. Alternativ müssten SPD, Linke und Grüne so stark und überzeugt davon sein, dass sie es durch beide Instanzen bringen können. Das sehe ich aktuell und auch in Zukunft nicht.
Ich habe kürzlich gesehen, dass in Hannover zumindest Straßen zurückgebaut werden, also von zweispurig auf einspurig in der Stadt, dafür mehr Platz für Fußgänger und Geschäfte. Ein Ansatz in diese Richtung würde glaube ich schon viel bewirken. Natürlich vollkommen richtig, dass die Partei der Autolobbyisten alles andere als wohnbare Städte schaffen will…
Münster macht es, aber da sind die Grünen stärkste Kraft und ser CDU Ortsverband würde von anderen CDUler als linksextrem bezeichnet werden, da man Fahrräder nicht blockiert.
Ja, aber dann müsste man auch halt erstmal die richtigen Parteien wählen. Mit CDU geht da schonmal gar nix.
In Hannover wurde in dieser Legislaturperiode gezeigt, dass mit der SPD auch nicht viel geht. Der grüne Bürgermeister wollte die Verkehrswende vorantreiben, die SPD hat lieber die Koalition aufgekündigt …
Die SPD schielt auch gerne mit einem Auge zur CDU. Siehe Berlin, Hamburg,…
Die Niederlande machen es Jahrzehnte vor, machen wir trotzdem nich nach. Oder die Portugiesische Drogenpolitik
Wollen wir nicht, machen wir nicht, haben wir noch nie so gemacht.
Gruß, Ihre Rentner.
Gestern im DLF wurde gesagt das an den letzten referenden in Paris immer nur so 5-7% Wahlbeteiligung war. Das find ich total verrückt. Also auch erstaunlich das die autolobby da scheinbar garnicht mobilisieren konnte.
Uninformierte Mutmaßung: Vielleicht ist die französische Autoindustrie auch nicht vergleichbar groß, einflussreich und/oder konservativ wie in Deutschland.
Ich finde in dem Zusammenhang auch das eigentliche Verfahren spannend: Wie wurden diese 500 Straßen (von insgesamt laut SZ mehr als 6000) ausgewählt, wer hat die Berechtigung abzustimmen, gibt es eine absolute oder relative Mindestzahl an Teilnahmen, inwieweit ist die Stadtverwaltung an das Ergebnis gebunden und wie gerecht ist es wenn die Mehrheit der Bevölkerung einer Millionenstadt mit wahrscheinlich gleichem Stimmtgewicht über die Köpfe der direkten Anwohnerinnen dieser Straßen entscheiden kann? Welche Tedenzen zur Befürwortung oder Ablehnung gibt es in gesellschaftlichen Gruppen, verlaufen vielleicht anhand von Berufen, Generationen oder anderen Merkmalen Grenzen?
Vielleicht geht die Berichterstattung heute nach 19 Uhr oder schon jetzt an mir unbekannter Stelle dahingehend mehr in die Tiefe.