• Don_alForno@feddit.org
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    2 days ago

    Um eine langfristige Rückversicherbarkeit sicherzustellen, wollen Union und SPD außerdem eine staatliche Rückversicherung für Elementarschäden einführen. Die Versicherungsbedingungen werde man weitgehend regulieren, lautet die Ansage.

    Hey, ich hab ne geile Idee. Wenn ihr schon eine Pflichtversicherung einführt, dann macht doch gleich eine öffentliche Versicherung daraus, anstatt noch für die Gewinnerzielungsabsicht privater Versicherer mit zu garantieren.

    Wenn eh Vater Staat die Rückversicherung übernimmt, ist das übrigens linke Tasche rechte Tasche, und entlastet den Haushalt im Katastrophenfall um ca. 0€.

    • golli@lemm.ee
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      21 hours ago

      Sehe ich genauso, wenn Pflicht für alle, dann staatlich, was aber wie du sagst rechte Tasche linke Tasche wäre. Wobei es mMn eigentlich das, was eine Pflichtversicherung leisten sollte eh schon gibt: Der Sozialstaat sichert einen dagegen ab, dass man vor dem absoluten nichts steht und der Katastrophen Schutz gegen die akute Gefahr im Ernstfall. Worum es hier ja eigentlich geht ist doch “nur” der Schutz von Eigentum.

      Ich denke hinter dem Vorstoß liegt vor allem Lobbyismus und politische Kalkulation. Für die Versicherungen wird es natürlich ein neuer Markt (wobei das auch mit Risiken verbunden ist, dass man es akkurat einschätzen muss). Für die Politiker geht es vor allem darum sich aus der Verantwortung zu ziehen.

      Man könnte so eine Versicherung natürlich nutzen um Leute dazu zu motivieren präventive Maßnahmen zu ergreifen und langfristig aus Gefahrengebieten wegzuziehen. Allerdings glaube ich eher es geht darum, dass Naturkatastrophen langfristig gefährlicher und mehr werden und keiner der Politiker will im Ernstfall derjenige sein, der als erster sagt: “ihr wurdet aus der Gefahr gerettet und es gibt einen Sozialstaat mit Bürgergeld. Es gibt kein Anrecht auf ein Eigenheim und Wiederaufbauhilfen, das kann sich der Staat nicht leisten.” Das wäre politischer Selbstmord.

      Durch die Versicherung lässt sich der Status quo vielleicht noch etwas verlängern (bis die Kosten zu hoch werden) und man muss selbst nicht mehr der Buhmann im Ernstfall sein.

  • Gojitas@feddit.org
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    2 days ago

    Mal abseits davon ob sowas Sinn macht. Warum sollen Staatlich vorgeschriebene Pflichtversicherungen eigentlich von privaten Versicherungsunternehmen übernommen werden. Warum nicht alle Pflichtversicherungen in einen Staatlichen Topf. Alles andere dann privat regeln. Also ich weiß warum aber trotzdem.

  • muelltonne@feddit.org
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    2 days ago

    Das große Problem ist hier, dass Versicherungen natürlich genau wissen, wo es Flüsse gibt. Wenn du also eine Pflichtversicherung einführst, dann wird es für die Bewohner der Neubaugebiete “In den Flußauen” und “Vor dem Deich” sehr teuer. Wenn du die angesprochene Opt-Out-Lösung nutzt, wird es noch bekloppter: Dann zahlen alle für eine Hochwasserversicherung, die nicht hochwassergefährdet sind und alle, die wirklich hochwassergefährdet sind, müssen wegen der hohen Kosten opt-outen. Kommt es dann zu Hochwasserereignissen, wird es dann trotzdem das Geschrei nach staatlichen Hilfen geben. Man stelle sich einfach die Ahrtal-Situation vor - da wäre dann die Politik in der Pflicht zu sagen “Pech gehabt, ihr habt euch gegen die Versicherungen entschieden, die ihr nicht bezahlen konntet, ihr kriegt keine staatlichen Hilfen” und das kann sie einfach nicht machen.

    Alternative ist halt, dass man dann in dieser Pflichtversicherung quersubventioniert, also dass Leute, die weit weg vom Wasser wohnen, den Leuten mit dem schicken Ufergrundstück dann die Versicherung subventionieren. Auch das wäre der CDU zuzutrauen.

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      2 days ago

      Hochwasser ist kein reines Uferphänomen. Starkregenereignisse machen sich ihre Gewässer mit neuen Ufern, wo es gerade passt. Ich wohne direkt am Ufer eines Gewässers, aber das einzige Mal, dass in dem Haus (knapp 120 Jahre alt) Wasser im Keller stand, war, als der Abwasserkanal verstopft war und sich die Kacke zurückgestaut hat. An dem fraglichen Gewässer gab es in der Zeit, seitdem das Haus steht, dutzende Überschwemmungen. Im gesamten Ort noch einige mehr. Die jüngste, mit überfluteten Kellern und Straßen, weit abseits jeglicher Gewässer und nicht in niedrig gelegenem Gelände, durch Starkregen.

    • vxx@lemmy.world
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      2 days ago

      Wenn alle versichert sind, kann man doch bedenkenlos weiter alles zubetonieren, Flutzonen bebauen und Flüsse begradigen. /s

  • Undertaker@feddit.org
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    2 days ago

    Da es Leute in der Nähe von Vulkanen gibt: Vulkanversicherungspflicht für alle. Ebenso Erdbebenversicherungspflicht.

    So ein grober Unfug